"All These Youngstars" 2015
Text zur Ausstellung "MAKE MAKE 3"
SA 28. November 2015, Galerie am Leewasser, Brunnen SZ: Bereits zum dritten Mal findet die Jungkunstausstellung ’MAKE MAKE’ in der Galerie am Leewasser in Brunnen statt und auch dieses Jahr entstammen die Künstlerinnen und Künstler aus allen Himmelsrichtungen der Schweiz und eine Position aus Deutschland. Eine Kunst-Nabelschau von 1980er und 1990er Jahrgängen.
​
„Mirko Kircher (*1991, Schweiz) Auf seiner Website erklärt er explizit seine Haltung zur Kunst, was für junge Künstler nicht selbstverständlich ist: „Mit meinen Bildern versuche ich eine Geschichte zu erzählen. Vielleicht ist es meine eigene, vielleicht aber auch die von all denjenigen, die sich in den Bildern selber wiedererkennen. Blind durch den Drang zur Suche nach geeigneten Bildinhalten habe ich mich auf die mir am naheliegendsten Dinge konzentriert. Auf mich selber, mein soziales Umfeld, auf all die Menschen mit denen ich mein Leben teile und die mich inspirieren. Lange Wochenenden, tiefe Freundschaften, Exzess, Glitzer und Co. sind Bildinhalt und Teil meines Lebens zugleich. Man soll mit wachsamem Auge durch die Bilder wandern auf der Suche nach etwas, was ich selber nicht in Worte fassen kann und doch so offensichtlich ist. Nennt es Liebe, Lifestyle oder wie auch immer.“ Nennen wir es eine klare Ansage, Kunst machen und Kunst leben zu wollen. Dieses Motto verkörpert auch sein aktuellstes Projekt unter dem Titel ALL THESE YOUNGSTARS, das aus drei grossformatigen Werken besteht. Zwei dieser Arbeiten, fast zwei auf drei Meter gross, sind in der Ausstellung MAKE MAKE III im Leewasser ausgestellt. Siebdruck und Mischtechnik gehören zu seinen bevorzugten Malmitteln, bei welchen er sich in den letzten Jahren über pausenloses Experimentieren eine Vielzahl raffinierter Techniken und Strategien angeeignet hat. Vor allem das stete Überdrucken mit immer neuen Motiven und Formen und Farben, grössere und kleinere, von grellbunt bis mattschwarz setzt Mirko Kircher (oder Sugar Mirko wie er sich im WWW nennt) gekonnt ein, um komplexe Narrationen innerhalb der Werke hervorzurufen. Unübersichtliche, spontane Kompositionen sowie scheinbar willkürliche Farbkombinationen zeigen die Überreste einer durchgeplanten Schlacht der Farben und Formen auf der Leinwand. Als Kunsthistoriker bekommt man den Verdacht, die beiden Schwergewichte der Gegenwartskunst – Sigmar Polke und Martin Kippenberger – haben 48h durchgefeiert und ihre Impressionen in einem Gemeinschaftswerk festgehalten.“
​
Text von: Michael Sutter, Leitung Kunsthalle Luzern